Meilensteine der Spielegeschichte
1958 - Tennis for Two
Das erste elektronische Bildschirmspiel dient als Lockmittel für die Besucher eines Institutes: Mit Hilfe eines Analogcomputers stellt William Higinbotham ein einfaches Tennisspiel auf einem Oszilloskopen dar.
1961/62 - Spacewar
Steve Russell programmiert an einem Großrechner im MIT das erste digitale Computerspiel - "Spacewar", ein Duell zweier von Menschen gesteuerter Raumschiffe. Im Laufe der folgenden Jahre entstehen weitere einfache Spiele wie "Mondlandung".
1966 - Brown Box
Der deutsche Auswanderer Ralph Baer hat die Idee, Fernseher für elektronische Spiele zu nutzen. In den Folgejahren baut er mehrere Prototypen einer Konsole, darunter die legendäre "Brown Box" mit einem Tennisspiel aus drei Quadraten, die zwei Schläger und einen Ball darstellen sollen.
1972 - Magnavox Odyssey
Ergebnis seiner Experimente ist "Odyssey", die erste Heimspielkonsole. Die Technik schafft nur einfache Quadrate und Striche. Für die Hintergrundgraphik sorgen daher auf den Fernseher geklebte Folien.
1972 - Pong als Automat
Atari bringt nach einer erfolglosen Umsetzung von "Spacewar" das erste Automatenspiel auf den Markt, das ein wirtschaftlicher Erfolg wird: "Pong", inspiriert durch Ralph Baers Tennis. Ein neues Zeitalter beginnt, mit Klassikern wie "Pac-Man" und "Space Invaders".
1975 - Pong als Konsole
"Pong" erscheint als Konsole für den Fernseher und erobert die Wohnzimmer. Nach und nach werden die meisten Automaten-Hits für Heimgeräte umgesetzt.
1977 - Atari 2600
Die 8-Bit-Konsole Atari 2600 erscheint und entwickelt sich rasch zum Marktführer. Wechselbare Module mit Spielen wie "Pitfall!" sorgen für immer neuen Spielspaß. Zwar ist die Graphik sehr primitiv, aber das Gerät verkauft sich länger als jede andere Konsole - bis in die frühen 90er Jahre.
1977 - Apple II
Der Apple II gilt wegen seines relativ geringen Preises und seiner Farbgraphik als erster Star unter den Home Computern. Viele Entwickler und Genres nehmen hier ihren Anfang, etwa die berühmten Adventures von Sierra ("King's Quest").
1982 - Commodore 64
In den USA erscheint der Commodore 64, der meistverkaufte Home Computer aller Zeiten. Durch den günstigen Preis (in Deutschlands anfangs 1500 Mark), Farbgraphik, Soundchip und leichte Programmierbarkeit kam es zu einem sehr großen Angebot vor allem an Spielen und einer Hobby-Entwickler-Szene.
1983 - NES
Nintendo entwickelt eine Konsole mit dem Ziel, Mitbewerber in jeder Hinsicht auszustechen. Das Famicom erobert Japan und später unter dem Namen NES Amerika und ab 1987 Deutschland. Neben der überlegenen Technik überzeugt Nintendo durch unterhaltsame Spiele wie "Super Mario Bros.", "Zelda" und "Donkey Kong".
1984 - KC85
Die KC85-Serie aus Mühlhausen wird der beliebteste Home Computer der DDR. Er ist jedoch wegen Engpässen kaum im Handel erhältlich, sondern Betrieben, Schulen und Freizeiteinrichtungen vorbehalten. Hunderte von Spielen entstehen in den Folgejahren.
1986 - Amiga 500
Der Amiga 500 etabliert sich als Multimedia-Computer und Nachfolger des C64. Seine 32-Bit-Technik und Zusatz-Chips bieten erheblich bessere Graphik und Musik, als sie auf dem PC und 8-Bit-Computern möglich war. Langsam etabliert sich die Maus als Eingabegerät.
1987 - VGA-Graphik
Der VGA-Standard ermöglicht es erstmals, auf dem PC die gleiche Graphikqualität zu erreichen, wie sie bei Home Computern und Konsolen üblich ist. Im Laufe der folgenden fünf Jahre etabliert sich der PC als Spielemaschine und verdrängt die Home Computer wie C64 und Amiga.
1989 - Game Boy
Zusammen mit dem süchtig machenden Puzzlespiel "Tetris" erobert der Game Boy den Markt für tragbare Spielgeräte. Im Lauf der folgenden Jahre erscheinen verbesserte Ausführungen - zunächst mit kleinerem Gehäuse, dann mit Farbbildschirm, 2001 als Adance-Version mit 32-Bit-Technik. Der Game Boy verkauft sich mehr als 100 Millionen Mal.
1990 - 16-Bit-Konsolen
In Europa erscheint die 16-Bit-Konsole Mega Drive von Sega ("Sonic"), die erheblich bessere Graphik bietet als die 8-Bit-Geräte; zwei Jahre später zog Nintendo mit dem SNES nach.
1995 - 32 Bit und 3D
Nach einem Zwischenspiel der Multimedia-Konsolen, die auch Video-Discs abspielen konnten und sehr teuer waren, etabliert sich mit der PlayStation von Sony und dem Saturn von Sega die CD-basierte 32-Bit-Technik. Die 64-Bit-Konsole Nintendo 64 folgt 1997. Die 3D-Technik ermöglicht plastische Charaktere wie die Videospiel-Ikone Lara Croft und löst die flachen 2D-Welten ab.
1999 - PS2, Xbox und GameCube
Sega glücklose Dreamcast-Konsole leitet die nächste Generation ein, in der die PlayStation 2 die uneingeschränkte Marktführerschaft hat und die Xbox von Microsoft sowie GameCube von Nintendo um die Plätze kämpfen. Neuerungen sind unter anderem die Fähigkeit, Film-DVDs wiederzugeben sowie das Online-Spielen.
2004 - World of WarCraft
Das Rollenspiel "World of WarCraft" erscheint. Mit mittlerweile neun Millionen Spielern, die monatlich bis zu 13 Euro Abogebühr bezahlen, schlägt es nicht nur Kinohits wie "Fluch der Karibik". Es ebnet den Weg der Onlinespiele für den Massenmarkt.
2005 - Neue Handhelds
Mit Nintendo DS, PSP und Gizmondo erscheinen moderne Handheld-Geräte mit multimedialen Fähigkeiten wie Video-Player, MP3-Abspielfähigkeit, eingebautem Mikrophon und Netzwerk-Spiel.
2005 - Aktuelle Generation
Microsoft startet mit der Xbox 360 die nächste Konsolen-Generation, der 2006 Sony mit der PlayStation 3 und Nintendo mit Wii folgen. Hochauflösende Graphik, neue Datenformate wie Blu-Ray und vor allem Internet-Downloads zeichnen Konsolen von heute aus. Einen Überraschungserfolg verzeichnet Wii mit einem innovativen Controller mit Bewegungssensoren.
Ausblick
Spiele werden durch Funk- und Internetverbindung immer kommunikativer. Party- und Fitness-Spiele wie "SingStar", "Buzz" und "Wii Sports" und "Gehirnjogging" erreichen neue Zielgruppen: Mädchen, Frauen und ältere Spieler.
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